Industrie am Scheideweg · Gewerkschaft Transport & Logistik unterstützt offenen Brief der Betriebsräte
von Pressemitteilung (Kommentare: 0)
Der offene Brief mehrerer Betriebsräte großer Industrieunternehmen an Bundeskanzler Friedrich Merz ist mehr als nur ein Appell – er ist ein Alarmsignal. Wenn diejenigen, die täglich an der Basis wirtschaftlicher Wertschöpfung stehen, öffentlich das Wort ergreifen, sollte das ernst genommen werden. Denn sie sprechen nicht als Lobbyisten, sondern als Vertreter von Hunderttausenden Beschäftigten, deren Arbeitsplätze zunehmend unter Druck geraten.
Die Kernaussage des Schreibens ist klar: Die Energiewende, so wie sie derzeit umgesetzt wird, gefährdet die industrielle Substanz Deutschlands. Hohe Strompreise, unsichere Versorgungsperspektiven und ein Mangel an verlässlichen Rahmenbedingungen lassen viele Unternehmen zögern, in den Standort Deutschland zu investieren. Das ist keine theoretische Debatte – es geht um reale Produktionsverlagerungen, um ausbleibende Investitionen und letztlich um Existenzen.
Gewerkschaft Transport & Logistik unterstützt offenen Brief der Betriebsräte
Auch die Gewerkschaft Transport & Logistik (GTL) unterstützt die Botschaft des offenen Briefs – und das aus gutem Grund. Denn was in den Fabriken passiert, hat direkte Auswirkungen auf die gesamte Logistikkette. Wenn Produktionsstandorte schließen oder ins Ausland verlagert werden, trifft das nicht nur die Industriearbeiter, sondern auch die Fahrer, Lageristen, Disponenten und viele andere Beschäftigte entlang der Lieferkette.
Die GTL sieht sich als Stimme der „Kapitäne unserer Landstraßen“ und der Menschen in den Warenlagern und Werkstätten. Sie warnt davor, dass eine instabile Energiepolitik nicht nur die Industrie, sondern auch die Transport- und Logistikbranche in eine gefährliche Schieflage bringen kann. Denn ohne stabile industrielle Nachfrage geraten auch Transportvolumen, Arbeitsplätze und Investitionen in der Logistik unter Druck.
Die Gewerkschaft fordert daher – ebenso wie die Betriebsräte – eine realistische, planbare und sozial ausgewogene Energiepolitik. Eine Politik, die nicht nur auf ökologische Ziele setzt, sondern auch die wirtschaftliche Realität der Menschen berücksichtigt, die täglich dafür sorgen, dass Waren produziert, bewegt und geliefert werden.
Ein gemeinsamer Appell
Der Brief ist Ausdruck von Verantwortung – und der Schulterschluss mit der Logistikbranche zeigt, wie eng Industrie und Transport miteinander verflochten sind. Die GTL bringt damit eine wichtige Perspektive in die Debatte ein: Die Energiewende darf nicht zur sozialen Schieflage führen. Sie muss gemeinsam gestaltet werden – mit den Menschen, nicht über ihre Köpfe hinweg.