Besser kann man den Begriff „Gewerkschaft“ kaum in Verruf bringen!

von Reinhard Assmann (Kommentare: 0)

Es macht fassungslos, die jüngsten Wortmeldungen der DGB-Vorsitzenden Yasmin Fahimi (SPD) in der Presse zu lesen. Statt die Interessen der arbeitenden Bevölkerung zu vertreten, sorgt sie sich öffentlich darum, dass „Bürgergeldempfänger“ durch die Politik in Verzweiflung gestürzt werden könnten – wohlgemerkt in einem System, in dem die Grundsicherung bereits ohne Abschläge gewährt wird.

Gleichzeitig fabuliert man von angeblich „drakonischen Maßnahmen und Sanktionen“. Was aber ist die Realität? Mieten werden nicht gestrichen, sondern direkt aus Steuermitteln an Vermieter überwiesen – zur Hälfte übrigens an Menschen, die nie in unsere Sozialkassen eingezahlt haben. Die Erinnerung an den Skandal um die „Neue Heimat“ wird bei vielen Älteren wach.

Und während Behördenmitarbeiter versuchen, jahrelang abgetauchte Leistungsbezieher überhaupt einmal vorzuladen, sorgen Anwälte – ebenfalls auf Kosten des Steuerzahlers – dafür, dass diese Termine verhindert werden können.

Eine andere Realität

Für uns als GTL – Gewerkschaft Transport & Logistik sieht die Realität völlig anders aus: Wir vertreten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, damit sie gar nicht erst in die Abhängigkeit des Sozialstaates geraten. Unser Einsatz gilt den Beschäftigten, deren Lohn- und Sozialabgaben immer weiter steigen – während die Leistungen gleichzeitig gekürzt werden.

Wo ist der Aufschrei des DGB und seiner Einheitsgewerkschaften angesichts der explodierenden Beiträge für Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung? Wo ist die Besorgnis, wenn Zusatzbeiträge um

50 Prozent erhöht werden?
Während Mieten, Strompreise, Kita-Gebühren oder Nahverkehrskosten für Bürgergeldempfänger größtenteils vom Sozialstaat übernommen werden, trifft diese Preisexplosion in voller Härte die arbeitende Mitte.

Die Rentenbeiträge steigen, das Renteneintrittsalter wird immer weiter angehoben. Aus der politischen Blase in Berlin heißt es bereits, eine Rente ab 73 sei „denkbar“. Faktisch bedeutet das: Wer ein Leben lang einzahlt, wird die eigene Rente kaum erleben – während andere ohne je einzuzahlen profitieren. Wieder: kein Wort der Besorgnis des DGB oder seiner Einheitsgewerkschaften.

Demokratieverständnis?

Begleitet wird das Ganze von „Experten“ wie Marcel Fratzscher vom DIW, der ernsthaft die Idee ins Spiel brachte, älteren Bürgern das Wahlrecht zu entziehen. Ein Demokratieverständnis, das mehr als fragwürdig ist.

Paradebeispiele gescheiterter Gewerkschaftspolitik

Man erinnere nur an die Autoindustrie, wo Fehlentwicklungen von DGB und IG Metall jahrelang wohlwollend begleitet wurden. Heute stehen hunderttausende Arbeitsplätze auf der Kippe. In der Stahlindustrie – siehe Thyssen – dasselbe Bild. Erst falsche Entscheidungen mittragen, dann die Folgen öffentlich bejammern.

Oder die sogenannte „Energiewende“: Kaum ein Land der Welt folgt Deutschland auf diesem Irrweg. Während hier Arbeitsplätze vernichtet werden, entstehen sie in den Nachbarländern – zusammen mit neuen, modernen Kernkraftwerken.

Unser Anspruch

Wir als GTL setzen auf eine andere Gewerkschaftspolitik:

  • Pragmatisch, praxisnah, lösungsorientiert.
  • Im Fokus: die Mitglieder, ihre Arbeitsplätze, ihre berechtigten Forderungen.
  • Technologieoffen, aber ohne Ideologie. Neue Technik muss sich am Markt bewähren – bezahlbar, ohne Dauersubventionen.

Unsere Aufgabe ist es, zu verhindern, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Armut abrutschen. Wir kämpfen für sichere Arbeitsplätze und faire Löhne – und fordern zugleich, dass der überbordende Sozialstaat, der uns inzwischen bis zu 70 % unseres Einkommens abzieht, seine Verantwortung erfüllt.

Sicherheit und Wohlstand basieren auf Arbeit, nicht auf Illusionen.
Es wird Zeit, dass immer mehr Beschäftigte erkennen, wo ihre Interessen wirklich vertreten werden: Bei einer Gewerkschaft, die nicht in Parteibüros, sondern an der Basis zuhause ist – der GTL, Gewerkschaft Transport & Logistik.

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